Yoga als Komplementärtherapie

Yogatherapie eignet sich für die Behandlung von Schlafstörungen, zum Lösen von Verspannungen, zur Linderung von Rückenschmerzen, zur Begleitung bei Burn-out und Stresssymptomen. Sie fördert günstige Bewegungs- und Atemmuster, hat einen positiven Einfluss auf den Blutdruck, pflegt unser Nervensystem, verbessert die Selbstwahrnehmung und unterstützt unsere Selbstregulation, Selbstheilung und Selbstfürsorge.

Yogatherapie besteht aus dem gemeinsamen Gestalten einer Yogapraxis, welche dann zu Hause selbständig praktiziert werden kann. Für das Erstellen nutzen wir eigene Ressourcen und gestalten die Praxis aufgrund des persönlichen Anliegens und im Rahmen der eigenen zeitlichen Möglichkeiten. Aus dem grossen Yogafundus stehen uns dazu vielfältige Techniken zur Verfügung: Atemübungen, Bewegungsabläufe, Meditationen, Mantras. Wir nutzen unseren Körper, unseren Geist, unseren Atem und unsere Stimme.

Der Therapieprozess aus Gespräch, gemeinsamem Gestalten der Praxis und selbständigem Üben zu Hause kann medizinische und psychotherapeutische Behandlungen unterstützen, er kann auch wirkungsvoll für sich allein in Anspruch genommen werden. Er hat zum Ziel, körperliche und/oder seelische Beschwerden und Einschränkungen positiv zu beeinflussen. Die Erfahrung zeigt, dass sich im Zeitraum von sechs Wochen bis sechs Monaten – mit vier bis sechs Konsultationen – eine wirkungsvolle Praxis entwickeln lässt.

Der Ablauf

In einer ersten Konsultation von ca. 60 bis 90 Minuten besprechen wir im ausführlichen Gespräch Anliegen und Vorgeschichte. Wir erhalten einen Überblick über die alltägliche und die medizinische Situation. Wir finden Ressourcen und orientieren uns entlang dem Wohlsein. Anhand einfacher Bewegungen erkennen wir die körperlichen Möglichkeiten für das Üben. Ein spezifisches und messbares Ziel wird festgelegt. Wir finden den passenden zeitlichen Rahmen für die Yogapraxis. Aus all diesen Elementen entwickeln wir gemeinsam ein erstes Yogaprogramm. Dieses wird detailliert festgehalten und kann so zu Hause selbstständig wiederholt werden.

Nach ein bis zwei Wochen treffen wir uns zur zweiten Konsultation. Diese dauert 45 bis 60 Minuten. Anhand von der Rückmeldungen aus der Erfahrung beim selbständigen Üben zu Hause und anhand vom Beobachten beim begleiteten Üben der Praxis während der Konsultation überprüfen wir, ob die Impulse aus dem Programm wirksam sind. Wir passen die Praxis entsprechend an, wir erweitern oder kürzen sie entsprechend der erzielten Wirkung und dem gewählten Ziel. Wir halten die angepasste Praxis wiederum fest.

Für den Abstand zu weiteren Konsultationen orientieren wir uns an der neuen Praxis. Gibt es viel Neues, treffen wir uns in kürzerem Abstand zur erneuten Überprüfung und allfälligen Anpassung. Passt die Praxis nach der zweiten Konsultation schon gut, kann jetzt auch etwas mehr Zeit vergehen. So kann sich durch die der Erfahrung mit der regelmässigen Praxis über ein paar Wochen deren Wirkung längerfristig entfalten.

Nach vier bis fünf Konsultationen nehmen wir eine Standortbestimmung vor. Anhand der bisherigen Praxen und der Reflexion erkennen wir den Prozess in Bezug auf das gewählte Ziel. Wir legen das weitere Vorgehen fest. Je nach Bedarf vereinbaren wir Termine in grösseren Zeitabständen, um die Praxis zu überprüfen, anzupassen und so aktuell zu halten, oder wir schliessen den Prozess erfolgreich ab.